Mindestens 7000 m2 neue Gewerbe- und Verkaufsflächen zwischen Römerkreis und Landhausstraße( ohne Amtsgerichtsflächen und ohne Flächen im Gebäude am Römerkreis): Das hat die Dimension eines mittelgroßen Einkaufszentrums, wo bestimmt nicht der türkische Lebensmittelladen von nebenan unterkommen wird. Es ist zu befürchten, dass ein überörtlicher Bedarf gedeckt werden soll. Die eh schon stark belastete Ringstraße und Kurfürsten-Anlage sowie der Römerkreis würden dann endgültig ihrem Kollaps entgegen gehen.
Man fragt sich: Welche zusätzliche Kaufkaft der Konsumenten steht eigentlich dem enormen Zuwachs an geplanten Verkaufsflächen in Heidelberg gegenüber (Altstadt, Bergheim nun noch die Kurfürsten-Anlage) ? Die Armut in Heidelberg nimmt zu, das hat gerade erst der städtische Armutsbericht ergeben. Ca. 12.000 Menschen in Heidelberg sind arm. Die Kaufkraft der breiten Bevölkerung in Deutschland ist seit Jahren rückläufig. Die Schere zwischen Arm und Reich geht auch in Heidelberg erheblich auseinander: Nur 3,4 % aller einkommensstarken HeidelbergerInnen erzielen 25 % des verfügbaren Einkommens. 25 % aller HeidelbergerInnen verdienen bis zu 10.000 Euro im Jahr. Ihr Anteil am gesamtstädtischen Einkommen beträgt gerade mal 2,4 % . Solche Zahlen sollten auch bei der Ausweitung von Einzelhandelsflächen bedacht werden. Der skeptische Bürger hat aber nicht den Eindruck, dass ein durchdachter städtischer Gesamtplan ” Neuansiedlung von Einzelhandel” in Heidelberg vorhanden ist !
W. Gallfuß, 1.12.2007
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