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Jul 12 2013

Neugestaltung Bahnhofstraße: Hat die Stadt die Planungsmängel behoben ?

(wg) Diese Frage wird hoffentlich in der städtischen Informationsveranstaltung am 11.7.2013, 19 Uhr in der Stadtbücherei beantwortet. Bezirksbeirat und engagierte BürgerInnen hatten im Früjahr 2013 vor allem bemängelt, dass die Anbindung des Radverkehrs an den Römerkreis unbefriedigend ist. Auch die Standorte der neu zu pflanzenden Bäume, fehlende Radparkplätze usw. waren im Frühjahr Gegenstand einer kontroversen, öffentlichen Debatte. Die Informationsveranstaltung soll nun das nicht erfolgte Bürgerbeteiligungsverfahren ersetzen.

Die offizielle Einladung der Stadt Heidelberg zur Informationsveranstaltung am Donnerstag, 11.7.2013 um 19.00 Ort: Stadtbücherei

Straßengerechte zweidimensionale  Bäume an der Südseite der Bahnhofstraße

Straßengerechte zweidimensionale Bäume an der Südseite der Bahnhofstraße: wird künftig die gesamte Bahnhofstraße auf diese Weise aufgehübscht ?

Westwall erhält angemessene Straßengestaltung

Das Thema Bebauungsplan Bahnhofstraße / Kurfürsten-Anlage ist seit 2007 ein kontroverser Dauerbrenner in der öffentlichen Diskussion.  Gemeinderat, Oberbürgermeister und Verwaltung haben sich bei der Durchsetzung des Bebauungsplans Kurfürsten-Anlage / Bahnhofstraße gegen heftige Proteste  auf die Seite der Investoren gestellt. Dieses investorenfreundliche Engagement  hat zwischenzeitlich Gestalt angenommen: Von Westwall und  Hochregallagerärchitektur sprechen die Kritiker, während die Investoren und Bauherren die industrielle Plattenbauarchitektur euphemistisch als Kurfürsten-Hof und Kurfürsten-Carree umschreiben.

Aktuell geht es in bekannt kontroverser Weise um die Umgestaltung der Bahnhofstraße zwischen Landhausstraße und Römerkreis. Die Straßenplanung selbst wurde bereits im Frühjahr 2013 vom Gemeinderat beschlossen, obwohl Bezirksbeirat und die ehemalige BI Lebendige Bahnhofstraße auf ein Reihe von gravierenden Mängeln hingewiesen hatten und eine Umplanung forderten, was aber die Mehrheit des Gemeinderats nicht weiter beeindruckte.

Kritik an der Planung Umgestaltung Bahnhofstraße

  • Ungenügende Anbindung des Radverkehrs vom Römerkreis zur  Bahnhofstraße und aus der Bahnhofstraße in den Römerkreis. Die am Römerkreis vorhandene katastrophale Radwegeführung soll  nicht verbessert werden.
  • Fehlende Radparkplätze in der Bahnhofstraße und der verlängerten Kleinschmidtstraße: Die erhebliche Nachverdichtung entlang der Bahnhofstraße – Flächen, Bewohner – und Besucherzahlen verdoppeln sich im Vergleich zum ehemaligen Justizzentrum – führt zu zusätzlichem Verkehr und zu einem wachsenden Bedarf an Fahrradparkplätzen. Diese fehlen aber vor allem vor den Eingangsbereichen des neuen Großsupermarktes in der verlängerten Kleinschmidtstraße. Dem parkplatzsuchenden Radverkehr werden einige wenige Radparkplätze in der Tiefgarage angeboten. Erreichbar über eine Autorampe mit 15 % iger Steigung.
  • Baumstandorte: Die 2008 abgeholzten Bäume in der Bahnhofstraße sollen an neuen Standorten ersetzt werden. Allerdings ist der Wurzelbereich erheblich beschränkt wegen vorhandener Versorgungsleitungen und wegen der tw. unter den Bäumen liegenden Tiefgaragen, vor allem in der verlängerten Kleinschmidtstraße.  Die Neupflanzungen ersetzen daher eher nicht die einstmals vorhandenen großen Bäume.
  • Mittelstreifen: Ein funktional eher sinnloser leicht erhöhter Mittelstreifen in der Bahnhofstraße wird nicht gewünscht.
  • Platzgestaltung vor dem Cafe P 11: Entlang der neu gebauten Gebäude ist vorher vorhandener öffentlicher Raum für billiges Geld an die Investorengruppe verkauft worden. Diese der Öffentlichkeit entzogene Fläche soll mindestens tw. durch eine bessere Gestaltung des Straßenraums am Cafe P11 kompensiert werden.
  • Verfahrenskritik: Entgegen den Versprechungen der Stadt Heidelberg wurde die Planung nicht im Vorfeld öffentlich vorgestellt, sodass sich die Bürgerschaft aktiv daran beteiligen konnte. Baubürgermeister Stadel stellte sich auf den Standpunkt, dass der Bebauungsplanentwurf im Jahr 2008 bereits den Charakter einer beschlossenen Vorplanung gehabt habe. Eine weitere Bürgerbeteiligung sei deshalb unnötig gewesen.
So sah es aus, 2008 in der Bahnhofstraße

So sah es aus, 2008, in der Bahnhofstraße

In der Stadtredaktion ist die Auseinandersetzung um die Neugestaltung der Bahnhofstraße im Frühjahr 2013 dokumentiert

17.2.2013: Bahnhofstraße Bezirksbeirat will Korrekturen

18.2.2013: Bäume in der Bahnhofstraße: Diskussionsbedarf

21.2.2013: Planung Bahnhofstraße: Irrt sich Bürgermeister Stadel ?

25.2.2013: Bahnhofstraße: Basta Politik ist nicht mehr zeitgemäß !

28.2.2013: Bahnhofstraße: Eigentlich ist eine konstruktive Lösung doch recht einfach

5.3.2013: Was bringt die Römerkreisanbindung der neuen Bahnhofstraße für den Radverkehr? Nichts !

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